„Stadtwerke erhöhen ihre Preise“ Stadtwerke Leuna im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung

LEUNA/MZ – Dass die Preise für Trinkwasser höher werden, hatten die Stadtwerke Leuna bereits angekündigt. Jetzt stehen die genauen Zahlen fest:
Der Mengenpreis von 2,15 Euro je Kubikmeter steigt auf 2,40 Euro. Auch die Grundpreise werden höher: Wer bislang 6,50 gezahlt hat, zahlt nun zehn Euro. Laut Stadtwerke-Chef Heiko Gutzeit bedeute das für den Kunden eine Mehrbelastung von etwa 60 bis 70 Euro im Jahr. Gutzeit erläuterte die Hintergründe. Die Kosten für den Trinkwassereinkauf seien im vergangenen Jahr enorm gestiegen. Während die Stadtwerke 2021 noch 63 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser zahlten, war es Ende 2022 mit rund 1,72 Euro fast dreimal so viel. „Wir haben letztes Jahr insgesamt rund 191.000 Euro mehr für Trinkwasser ausgegeben“, so Gutzeit. 

Durch Verhandlungen mit der Infra Leuna – die Stadtwerke beziehen ihr Trinkwasser vom Wasserwerk Daspig – werden es dieses Jahr wohl etwa 41.000 Euro weniger als im Vorjahr, was aber trotzdem noch deutlich mehr Geld ist als vor der Energiekrise.

Hinzu kommen die gestiegenen Kosten der Materiallieferanten und Dienstleister, die teilweise nicht kalkulierbar seien. Problematisch sei derzeit auch die Erhöhung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank. vier Jahre lang habe es keine Erhöhung gegeben, doch nun sei statt 79.554 Euro ein jährlicher Zins von 319.109 Euro zu zahlen. Zudem erwarten die Stadtwerke eine Mehrbelastung von 222.000 Euro durch eine Anpassung des Betriebsführungsentgeltes. Gutzeit sprach von rund 611.000 Euro, die die Stadtwerke zusätzlich zahlen müssten. Das alles führe dazu, dass die Preise fürs Trinkwasser neu kalkuliert werden mussten.